Wie haben sich die Energiepreise im Zeitverlauf entwickelt?
Energiepreise im Zeitverlauf
Nachdem die Energiepreise zu Beginn der Energiekrise 2022 steil nach oben gingen, haben sich die Preise der vier gängigsten Energieträger der österreichischen Haushalte – Strom, Gas, Heizöl und Pellets – wieder eingependelt. Heizöl ist um etwa 30 bis 40 Prozent teurer als noch im Jänner 2022. Der Strompreis liegt jedoch nur geringfügig über dem Preisniveau von Jänner 2022. Für Erdgas und Pellets zahlen Endkund:innen sogar weniger als noch vor drei Jahren.
Die Energiepreise für Haushalte, besonders jener für Erdgas, gingen im Zuge des russischen Angriffs auf die Ukraine im Februar 2022 rasant nach oben. Grund dafür war ein hohes Maß an Unsicherheit an den Energiemärkten. Österreich ist bei den beiden fossilen Energieträgern Öl und Gas auf Importe angewiesen, damals noch zu einem hohen Ausmaß von Russland. Da nicht klar war, ob die Versorgung weiterhin gewährleistet sein wird, stiegen die Preise der beiden Energieträger rasch an.
Nach und nach stiegen jedoch auch die Pellets- und Strompreise wieder an. Viele Menschen mit einer Pelletsheizung versuchten in dieser Zeit vorsorglich große Mengen einzukaufen. Dementsprechend sind die Preise stark nach oben geklettert. Für die Stromerzeugung werden in der kälteren Jahreshälfte häufiger auch Gaskraftwerke zugeschaltet – etwa wenn zu wenig Strom aus erneuerbaren Energien kommt und/oder wenn auch viel Strom benötigt wird. Daher gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Anstieg des Gaspreises und des Strompreises ab Oktober 2022.
Für Erdgas zahlten Haushalte im Oktober 2022 im Schnitt um 277 Prozent mehr. Danach fiel er rapide und lag ab April 2023 unter Vorkrisenniveau.
Die Preise für Heizöl schwankten im Zeitverlauf von Jänner 2022 bis Jänner 2025 am wenigsten. Erdgas war preislich der volatilste Energieträger.
Die Energiekosten für Haushalte sind sehr individuell. Die Kosten hängen etwa von der Art des Heizsystems ab und wie effizient dieses ist, welcher Energieträger genutzt wird und wann der Energieträger gekauft wird (im Sommer sind Öl und Pellets üblicherweise etwas günstiger). Wichtig ist auch, wie groß die Wohnfläche und wie gut gedämmt das Gebäude ist. Je größer die Wohnfläche desto höher die Energiekosten. Der Energieverbrauch hängt jedoch auch davon ab, wie viele Menschen im Haushalt leben und wie ihre Temperaturvorlieben sind. Auch die Ausstattung des Haushalts spielt eine Rolle – wer oft den Wäschetrockner nutzt, einen Pool zuhause hat oder eine Sauna, muss mit hohen Energiekosten rechnen. Weitere relevante Faktoren: In kälteren Regionen wird mehr geheizt und somit entsteht dort tendenziell auch ein höherer Energieverbrauch als in milderen Gebieten. Zu den verbrauchsabhängigen Energiekosten kommen auf der Rechnung noch Netzentgelte für Strom, Gas bzw. Fernwärme, Grundgebühren sowie Steuern und Abgaben hinzu.