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Österreichs Infoportal zur Energiesituation

Aktueller Anteil erneuerbarer Energie an Stromerzeugung (in %)

Aktuelle Stromversorgung nach Energiequelle  (in %)

Stromversorgung der vergangenen 30 Tage (in GWh pro Tag)

Füllstand Gasspeicher (in %)

Aktuelle Stromspar-Stunden 

Donnerstag, 23.03.2023

08:00 - 12:00 Uhr
17:00 - 19:00 Uhr

Anteil Gas aus Russland (in %)

Gasspeicherstand pro Monat im Vorjahresvergleich (in %)

Eigentumsverhältnisse Gasspeicher (in TWh; Stand: 14.03.2023)

Monatlicher Gasverbrauch im Vorjahresvergleich 

Gasverbrauch in Österreich rückläufig

-21,5 %
12,62 TWh
im Vergleich zu
9,91 TWh

Monatlicher Stromverbrauch im Vorjahresvergleich 

Stromverbrauch in Österreich rückläufig

-6,2 %
5,61 TWh
im Vergleich zu
5,26 TWh

Gasverbrauch pro Monat im 5-Jahres-Vergleich (in TWh)

Stromverbrauch pro Monat im 5-Jahres-Vergleich (in TWh)

Gaspreis Börse (Euro pro MWh)

Strompreis Börse (Euro pro MWh)

Ist unsere Stromversorgung sicher?

Die Gefahr eines Blackouts wird regelmäßig medial thematisiert. Viele Menschen stellen sich die Frage, ob Stromausfälle wahrscheinlich sind. Expert:innen können beruhigen – unser Stromnetz ist stabil und sicher.

Lesen Sie mehr dazu in unserem Beitrag!

Prognosemodell zeigt: Gezieltes Stromsparen stärkt Stromversorgung und reduziert Gasverbrauch 

  • Strom wird im Winter häufig mit Gas erzeugt
  • Gas ist teures und knappes Gut
  • Sorgsamer Umgang mit Gasreserven wichtig
  • Prognosemodell zeigt ideale Stromsparzeiten und hilft bei reduzierten Gasverbrauch für Stromproduktion

In den vergangenen Monaten haben die Gaspreise eine Achterbahnfahrt hingelegt. Das merken Haushalte und Unternehmen auf ihrer Rechnung. Auch bei Strom ist das der Fall, denn dieser ist an den Gaspreis gekoppelt. Besonders im Winter kann weniger Strom aus erneuerbaren Quellen wie Wind, Wasser, Sonne und Biomasse erzeugt werden. Daher müssen Gaskraftwerke zugeschalten werden, um den Strombedarf zu decken.

Stromverbrauch schwankt

Der Strombedarf ist nicht jeden Tag und jede Stunde gleich. Besonders viel Strom wird meist an Werktagen gebraucht. Von der Essenszubereitung, über Haushaltelektrogeräte bis hin zur Mobilität. Gleichzeitig benötigen Wirtschaft und Industrie große Mengen Strom.

Hoher Erdgaseinsatz soll vermieden werden

Eine Verordnung der Europäischen Union regelt, wie in diesem Winter das Stromverbrauchsverhalten verändert werden soll, um möglichst wenig Gas dafür aufzuwenden. Die Verordnung tritt mit 1. Dezember 2022 in Kraft und gilt bis Ende März 2023.

Die Versorgung mit Gas ist seit der Energiekrise ein noch wichtigerer Punkt geworden, da einige europäische Länder nach wie vor stark abhängig von russischen Erdgaslieferungen sind. Der Einsatz von Gas ist entweder nötig 

  • wenn wenig Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt werden kann
  • oder es zu einem hohen Verbrauch kommt.

Dann wird von einer Spitzenzeit (auch Spitzenlast) gesprochen. Wann ist jedoch eine Spitzenzeit?

Prognose der Spitzenzeit zeigt, wann Strom gespart werden soll

Die APG betreibt und steuert das überregionale Stromnetz in Österreich. Daher hat sie Einblick in die Spitzenzeiten und wie hoch der Anteil an erneuerbaren Quellen ist.

Sie sorgen ständig dafür, dass der Strombedarf in Balance mit der Stromerzeugung ist. Um Haushalten und Unternehmen Informationen geben zu können, wann Gas für die Stromerzeugung verwendet werden muss, hat die APG ein Prognosemodell erstellt. Dieses Modell zeigt an, wann zum aktuellen Tag zu „Stromspar-Stunden“ kommt. Nach 20 Uhr springt die Prognose auf den Folgetag um.

Checklist für die „Stromspar-Stunden“

Wer kann, sollte in diesen Zeiten keinen Strom verbrauchen und z.B. die Waschmaschine oder den Geschirrspüler erst danach einschalten. Energiesparen hilft die Kosten im Haushalt niedrig zu halten, schont gleichzeitig das Klima und kann insgesamt dämpfend auf den Gas- und Strompreis wirken.  Tipps zur Vermeidung des Stromverbrauchs in den Strom-Sparstunden und auch die besten Energiespartipps finden Sie unter mission11 sowie bei klimaaktiv

Österreich ist bei erneuerbaren Energien EU-Vorreiter

Die Grafik zeigt den Anteil erneuerbarer Energie am Bruttoendenergieverbrauch der EU-Staaten 2020
Anteil erneuerbarer Energie am Bruttoendenergieverbrauch der EU-Staaten 2021, Quelle: Eurostat

Der Mix aus Energieträgern wie Wind, Wasser, Erdgas und Öl sowie die Potentiale sind von Land zu Land unterschiedlich. Ein Blick auf das Ranking der EU-Mitgliedstaaten beim Anteil erneuerbarer Energieträger am Bruttoendenergieverbrauch zeigt, dass Österreich im Spitzenfeld liegt. Im Jahr 2021 belegte Österreich den fünften Platz hinter Schweden, Finnland, Lettland und Estland. Das Ranking basiert auf der EU-Richtlinie 2009/28/EG vom 23. April 2009 zur Förderung der Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen (kurz RED I).

Österreich hat gute Voraussetzungen für die Nutzung erneuerbarer Energieträger und stellt dies bereits seit vielen Jahrzehnten unter Beweis.

Deutliche Zuwächse erneuerbarer Energien in allen Bereichen

Österreich ist es gelungen, sein Ziel von 34 Prozent mit 36,4 Prozent zu übertreffen. Der EU-Schnitt liegt bei 21,8 Prozent. Entscheidend dafür waren deutliche Zuwächse der Bereitstellung und Nutzung Erneuerbarer in allen maßgeblichen Bereichen: 

  • So konnte die Stromerzeugung aus Wasserkraft, Wind, Photovoltaik und Bioenergie deutlich erhöht werden, vor allem durch die Förderungen im Rahmen des Ökostromgesetzes.
  • Auch im Bereich der Wärmeversorgung hat der Anteil erneuerbarer Energieträger maßgeblich zugenommen, nicht zuletzt aufgrund von Bundes- und Landesförderungen für erneuerbare Wärmetechnologien, insbesondere für Biomasse.
  • Im Verkehrsbereich waren vor allem steuerliche Anreize und Bundesförderungen in Verbindung mit einem eigenem „Verkehrs-Ziel“ in der RED I maßgebliche Akzente.

Klimaneutralitätsziele erfordern konsequenten Umbau des Energiesystems

Das Ziel der Klimaneutralität (EU ab 2050, Österreich schon ab 2040) macht aber klar, dass der Anteil der Erneuerbaren – aber auch der Energieeffizienz - weiter massiv zunehmen muss. Dem trägt auch die RED II  Rechnung, die für 2030 ein gemeinschaftliches Erneuerbaren-Ziel von 32 Prozent vorsieht. In den aktuell laufenden Verhandlungen zur RED III wird es eine deutliche Nachjustierung des 2030-Zieles geben.

Wie auch immer der endgültige 2030-Zielwert der Union lauten wird: für Österreich ist klar, dass der Erneuerbaren-Anteil weiter kräftig ausgebaut wird und der Energieverbrauch durch mehr Energieeffizienz deutlich reduziert werden muss. Nur so kann es gelingen, die Energieversorgung bis 2040 weitgehend auf erneuerbare Energieträger umzustellen.

Wie werden wir unabhängig von Russlands Gas?

In der Vergangenheit hatten Pipelines aus Russland beim Bezug von Erdgas einen hohen Stellenwert in Europa. Mit dem Angriffskrieg auf die Ukraine nutzte Russland diese Machtposition, um Druck auf Europa auszuüben und setzte das Gas als kriegsstrategisches Instrument ein. Österreichs Regierung hat reagiert und umfassende Maßnahmen ergriffen, um die Abhängigkeit von Russlands Gaslieferungen zu vermindern. 

In Österreich lag der Anteil des russischen Gases am Gesamtimport lange Zeit bei circa 80 Prozent. Als der Krieg im Februar 2022 begann, lag der Anteil russischer Gasimporte bei 79 Prozent. Seither wurden neue Wege für Importe erschlossen, die den Anteil russischer Gasimporte erheblich gesenkt haben. Inzwischen konnte der Anteil russischer Gasimporte signifikant reduziert werden. Eine Berechnung der E-Control weist die Importanteile erstmals im Detail aus.

Grafik weist Russland-Gasanteil aus

Die Infografik auf der Startseite von energie.gv.at zeigt, wie hoch der Anteil der russischen Gasimporte an den gesamten Importmengen ist. Sie beruhen auf Datenmeldungen an die E-Control. Der Anteil aus nicht-russischen Quellen setzt sich aus norwegischem Gas, Flüssiggasimporten (sogenanntes LNG) und zu kleinen Teilen aus Gas aus Nordafrika und Zentralasien zusammen. Diese nicht-russischen Importe erfolgen im Wesentlichen über die Routen durch Deutschland und Italien. 

Berechnet wird der Anteil russischen Gases in zwei Schritten:

  1. Zuerst werden mit Hilfe von aggregierten Daten von Gasknotenpunkten (das sind Gasübergabepunkte zwischen zwei Ländern) aus der ENTSO-G Transparency Plattform Anteile für die österreichischen Gesamtimporte an den jeweiligen Grenzen errechnet. 
  2. Diese Anteile werden in einer zweiten Stufe mit Daten über Gastransite, welche die E-Control aus dem Marktmonitoring erhält, in einem Modell kombiniert. So können noch genauere Aussagen getroffen werden.

Trotz der genauen Erhebung beruhen die Angaben auf Werten, die einer  gewissen Schwankungsbreite unterliegen, denn die Teilnehmer:innen am Gasmarkt müssen der E-Control nicht die exakte Herkunftsquelle der Gasimporte nennen. Aufgrund von Nachmeldungen an die E-Control können sich Werte geringfügig verändern.

Werte variieren nach Verfügbarkeit

Die Regierung ist bemüht, den Anteil russischen Gases konstant zu senken. Trotzdem kann es vorkommen, dass die Werte von einem Monat auf den anderen auch nach oben gehen. Warum ist das so? Der Anteil der verfügbaren Importe aus anderen Quellen schwankt monatlich und hängt unter anderem von der Verbrauchssituation unserer Nachbarländer ab (vor allem Deutschland und Italien). Zusätzlich kann die Verwendung der Speicher in Österreich durch ausländische Unternehmen zu erhöhten Importen im Sommer und erhöhten Exporten im Winter führen. Auch die Verfügbarkeit von LNG schwankt je nach Saison und ist abhängig von der Situation am Weltmarkt sowie den Wartungszyklen der LNG-Infrastruktur. 

Im Dezember 2022 ist der Anteil russischen Gases an den Gesamtimportmengen zwischenzeitlich wieder auf 71 Prozent geklettert. Dies hat im wesentlichen folgende Ursachen:

  • Österreich benötigt derzeit deutlich weniger Importe, da der Gasbedarf aus den nahezu vollen Speichern verwendet wird. Der Verbrauch lag laut E-Control im Dezember bei 10,82 TWh. Demgegenüber stehen Speicherentnahmen von netto ca. 6,47 TWh. Nachdem insgesamt deutlich weniger Gas importiert wird, steigt prozentuell der Anteil von russischem Gas deutlich stärker als in absoluten Zahlen.
  • Viele europäische Länder besitzen deutlich kleinere Speicher und sind in der kalten Jahreszeit viel stärker auf Lieferungen angewiesen. Deshalb wird aktuell vergleichsweise wenig bis kein Gas aus Deutschland und Italien nach Österreich geliefert.
  • In der Vergangenheit hat Russland seine Lieferungen stark reduziert. Diese Einschränkungen sind für österreichische Abnehmer zurückgegangen. Durch die stark verringerten Gesamtimportmengen wirken sich die leicht gestiegenen Gasliefermengen aus Russland prozentuell stärker aus.
  • Pipeline-Lieferungen werden in der Regel mit den Preisen des Vormonats gehandelt. Im November waren die Preise vergleichsweise niedrig, dementsprechend war es wirtschaftlich attraktiver, Pipelinegas zu kaufen.

Die Darstellung veranschaulicht, die vergleichsweise geringeren Importmengen.

Die Grafik zeigt den monatlichen Anteil von russischem Gas an den gesamten österreichischen Netto-Gasimporten von Jänner 2022 bis Jänner 2023.
Datenquelle: ENTSO-G, E-Control Visualisierung: Österreichische Energieagentur

Vollständige Unabhängigkeit fossiler Energieträger als langfristiges Ziel

Das Klimaschutzministerium strebt nicht nur die Unabhängigkeit von russischem Erdgas an, sondern möchte generell die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern wie Erdgas, Erdöl und Kohle beenden. Stattdessen sollen immer mehr erneuerbare Energieträger zum Einsatz kommen. Denn nur so kann Österreich energieautark werden, die Treibhausgasemissionen reduzieren und die Klimaneutralität bis 2040 erreichen.  

Rückblick: Szenarien zur Gasversorgung im Winter 2022/23

Aufgrund der Energiekrise war im Herbst 2022 nicht klar, wie die Gasversorgung in der Heizsaison 2022/23 aussehen wird. Expert:innen haben dazu unterschiedliche Szenarien und Berechnungen angestellt. Dank der Bemühungen Gas einzusparen und der milden Temperaturen geht Österreich mit gut gefüllten Gasspeichern aus diesem Winter.

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Servicetelefon zur Energiekrise

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