Steigen die Gaspreise, wenn kein Gas mehr aus Russland kommt?
Das genaue Ausmaß eines Preisanstiegs hängt stark von der konkreten Situation im Moment des Lieferstopps ab. Bei einem verminderten Angebot von Gas kann es aber zu Preissprüngen kommen. Analysen zeigen aber, dass Preisanstiege allerdings nicht so hoch ausfallen und nicht so lange andauern wie 2022, da sich das europaweite Angebot an Gas inzwischen an die veränderte Situation angepasst hat und sich neue Quellen für Gasbezüge etabliert haben.
Das genaue Ausmaß eines Preisanstiegs hängt stark von der konkreten Situation im Moment des Lieferstopps ab. Dabei spielen etwa der (europaweite) Verbrauch von Gas, die Speicherstände und die verfügbare Infrastruktur sowie das Ausmaß an bereits erfolgten Präventivmaßnahmen zur schnellen Substitution russischen Gases eine zentrale Rolle. Da die Transportkapazitäten von Deutschland und Italien (inklusive Erweiterungen) grundsätzlich ausreichen, um den österreichischen Gasbedarf abzudecken, ist auch ökonomisch davon auszugehen, dass sich die Großhandelspreise dieser Länder durch Marktmechanismen mittelfristig wieder annähern.
Preissprünge können darüber hinaus auch durch präventive Maßnahmen vermieden oder gedämpft werden: Versorger österreichischer Endkund:innen können technisch verfügbare Kapazitäten nutzen und Gasmengen für ihre Kund:innen diversifizieren und absichern. Mit dem Gasdiversifizierungsgesetz können Zusatzkosten für den Bezug von Gas aus nicht-russischen Quellen für den Absatz in Österreich abgefedert werden.