Woher kommt Österreichs Strom?
Erfreulicherweise kommt immer mehr Strom aus erneuerbaren Energien. Diese erneuerbaren Energien sind vor allem Photovoltaik, Windkraft und Wasserkraft. Fossile Brennstoffe wie Erdgas und Öl werden immer weniger für die Stromerzeugung verwendet. Mit dem Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz hat sich Österreich das Ziel gesetzt, bis 2030 im Strombereich den Gesamtverbrauch national bilanziell zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen zu gewinnen.
Wer genauer hinsehen möchte, kann die aktuelle Stromversorgung nach Energiequelle aufschlüsseln. Wasserkraft hat hier meist die Nase vorne. Häufig exportiert Österreich auch viel Strom, was unter dem Begriff „Nettoimporte“ sichtbar ist.
Interessant ist auch ein Blick auf die vergangenen 30 Tage und die vergangenen 52 Wochen. Daraus lässt sich Folgendes ablesen:
- In der wärmeren Jahreshälfte nimmt Photovoltaik einen immer höheren Stellenwert ein. Wenn die Sonnenstrom-Erzeugung in den Wintermonaten zurückgeht, kompensiert Windenergie das. Die beiden Energieformen ergänzen sich also ideal.
- Wasserkraft ist eine verlässliche Konstante in der heimischen Stromproduktion.
- In den Wintermonaten benötigt Österreich häufiger Erdgas, um das Delta zwischen Strombedarf und Stromerzeugung auszugleichen.
Die erneuerbare Stromerzeugung wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Zum einen ist diese abhängig von den Wetterbedingungen, insbesondere von Sonnenstrahlung, Niederschlag und Windstärke. Die Erzeugung aus erneuerbaren Energien ist aber auch saisonal unterschiedlich – so ist im Sommer die Erzeugung durch mehr Sonnenstunden höher als im Winter, wie sich auch in der Infografik zeigt. Auch die Stromnachfrage variiert je nach Tages- und Jahreszeit. An Werktagen zwischen 8 bis 20 Uhr ist die Nachfrage besonders hoch, da nicht nur Haushalte, sondern auch Unternehmen große Mengen Strom benötigen. Kann zu wenig erneuerbarer Strom aus Wind, Photovoltaik und Wasserkraft erzeugt werden um die Stromnachfrage zu decken, muss auf fossile Energieträger zurückgegriffen, der Strom aus Nachbarländern importiert oder Strom aus Speichern entnommen werden.
Mit dem immer größeren Anteil erneuerbaren Energie im Stromsystem ist auch eine Dezentralisierung der Erzeugung zu beobachten. Früher war die Stromerzeugung stark zentralisiert: Der Strom wurde in großen Kraftwerken erzeugt und dann über lange Stromleitungen zu den Verbrauchern transportiert. Das ist auch heute noch Praxis, aber es gibt immer mehr kleinere Anlagen, die bei der Erzeugung mithelfen. Diese Anlagen sind etwa Photovoltaik-Module auf Dächern, Windkraftanlagen oder Biogasanlagen. Der Vorteil dieser dezentralen Stromproduktion ist, dass sie näher an den Verbrauchern ist, weniger Energie beim Transport verloren geht (Netzverluste) und mit ihnen die Klimaziele und Energiewende erreicht werden können.