Versorgung

Wie gelingt der Ausstieg von russischem Gas?

Österreich bezieht nach wie vor Gas aus Russland – wir sind damit erpressbar und finanzieren damit den Krieg gegen die Ukraine mit. Österreich bezieht nach wie vor das Gas aus Russland, da die langfristigen Lieferverträge der OMV mit dem russischen Unternehmen Gazprom im Jahr 2018 auf 2040 verlängert wurden. Die Verträge sehen vor, dass wir das Gas abnehmen müssen. Eine Kommission prüft gerade die rechtlichen Möglichkeiten, wie Österreich aus diesem Vertrag aussteigen könnte.

Außerdem hat Klimaschutzministerin Leonore Gewessler im Februar 2024 eine gesetzliche Diversifizierungspflicht vorgeschlagen. Mehr zu dem Maßnahmenpaket des Klimaschutzministeriums.

Österreich hat sich in den vergangenen Jahrzehnten abhängig von russischem Gas gemacht. Zuletzt wurde im Jahr 2018 ein langfristiger Liefervertrag verlängert. Nach Lieferunterbrechungen im Jahr 2022 von russischer Seite wird wieder von Russland nach Österreich Gas geliefert. Gleichzeitig gelten in Deutschland sogenannte Gasumlagen, die einen Gasimport über alternative Routen erschweren. Schritt für Schritt mussten die Gashändler mehr zahlen, um Gas von Deutschland nach Österreich zu importieren. Zu Beginn des Jahres 2024 waren es noch 1,86 Euro/MWh, seit Juli sind es nun 2,50 Euro/MWh. Ab 2025 soll die deutsche Gasumlage beendet werden. Dennoch: Österreichische Gaskunden haben nach Einschätzung der E-Control bisher anteilig mehr als 50 Millionen Euro an Gasumlage mitzahlen müssen. Gegen diese Maßnahme läuft daher ein Pilotverfahren der EU-Kommission.

Diese Umstände führen dazu, dass Österreichs Importanteil von russischem Gas weiterhin sehr hoch ist (zuletzt über 90 Prozent). Die absoluten Zahlen sind aktuell rückläufig, da der österreichische Gasverbrauch im Jahresvergleich deutlich gesunken ist, nach wie vor viel Gas in den Gasspeichern gelagert ist und so insgesamt weniger Gas importiert werden musste.

Import von russischem Gas

Quelle: ENTSO-G, E-Control