Energiewende

Wie steht es um Photovoltaik in den Bundesländern?

Photovoltaik-Boom in Österreich

100.000

Haushalte

Im Jahr 2025 wurde in Summe bereits 0,4 TWh an Strom aus Photovoltaik erzeugt. Damit können 103.120 Haushalte versorgt werden.
Quelle: E-Control

Durch die attraktiven Förderprogramme des Klimaschutzministeriums (v.a. EAG Investitionszuschüsse) sowie dem seit 2024 geltenden Nullsteuersatz auf PV-Module ist ein regelrechter PV-Boom entstanden. Unzählige Menschen tragen durch die Installation einer PV-Anlage auf ihren Dächern selbst zur Energiewende bei.

Auch größere PV-Anlagen sind relevant für die Energiewende. Es gibt verschiedene Konzepte, die nicht nur besonders effizient, sondern meist auch eine hohe Akzeptanz genießen: so etwa auf landwirtschaftlich genutzten Flächen in Form einer Doppelnutzung (sogenannte Agri-PV-Anlagen), auf versiegelten Flächen wie etwa Parkplätzen sowie auf großflächigen Dächern von Industrie- und Gewerbebauten. Als ersten Schritt sollten die einzelnen Bundesländer dafür die vorhandenen Potenziale aktivieren, indem sie dafür geeignete Zonen ausweisen. Bis 2030 sollen gemäß EAG Zielvorgabe mindestens 11 Terawattstunden (TWh) zugebaut werden. Dieses Ziel wird mit dem aktuellen Ausbautempo deutlich übertroffen.

Niederösterreich, Oberösterreich und Steiermark vorne

Bei der absoluten installierten Leistung und der Erzeugung aus Photovoltaik liegen Niederösterreich, Oberösterreich und die Steiermark vorne. Die Bundesländer Salzburg, Kärnten und Tirol erbringen im Österreich-Vergleich einen moderaten Anteil an Stromerzeugung und installierter Leistung durch PV-Anlagen. Die flächenmäßig kleinsten Bundesländer Wien, Vorarlberg und Burgenland weisen 2023 aufgrund ihrer Beschaffenheit die niedrigste installierte Leistung bzw. Erzeugung auf.

Anteile der Bundesländer an der österreichischen Stromerzeugung aus Photovoltaik

Quelle: Daten zu Leistung aus EAG Monitoringbericht 2024 der E-Control, Daten zu Erzeugung aus Energiebilanz der Statistik Austria 2023

Die Unterschiede zwischen den Bundesländern liegen vor allem in den unterschiedlichen gesetzlichen Rahmenbedingungen. So hat die Steiermark etwa eine PV-Verpflichtung für Neubauten und die Zonierungen für PV-Freiflächenanlagen sind gesetzlich verankert. Wien versucht mit einer PV-Verpflichtung bei Neubau und Sanierung aufzuholen. 

Wien nutzt seine Flächen am besten für Photovoltaik

Wird die Leistung den Flächen der Bundesländer gegenübergestellt, so zeigt sich, dass die Bundeshauptstadt Wien den höchsten PV-Ausbau im Vergleich zur Landesfläche aufweist. Dies wird dadurch begünstigt, dass Wien aufgrund der hohen Bebauungsdichte ein im Verhältnis zur Landesfläche großes Dachflächenpotenzial aufweist. Durch neue gesetzliche Rahmenbedingungen soll das restliche Potenzial noch weiter ausgeschöpft werden.

Absolute und relative installierte Leistung aus Photovoltaik in den Bundesländern

Quelle: EAG Monitoringbericht 2024 der E-Control

Auch in Oberösterreich wird der Ausbau von PV-Anlagen fleißig vorangetrieben: Ein Gesetz, dass die rechtlichen Rahmenbedingungen für den Bau von PV-Anlagen erleichtert, gibt es hier schon länger. In anderen Bundesländern gibt es rechtliche Bedingungen, welche das Errichten von Freiflächen-Anlagen beziehungsweise den Bau von Anlagen neben Gebäuden erschweren. In Kärnten gilt derzeit noch ein Flächen-Limit von 4 Hektar für Photovoltaik-Anlagen. Damit können dort grundsätzlich keine großen Anlagen errichtet werden.

Steiler Anstieg von Sonnen-Strom seit 2020

Die Grafik „Photovoltaik-Erzeugung von 2005 bis 2023 in den Bundesländern“ veranschaulicht den Boom an Photovoltaik seit 2020 sehr gut. Im Zeitverlauf haben Niederösterreich, Oberösterreich und die Steiermark am stärksten zugebaut.

Photovoltaik-Erzeugung von 2005 bis 2023 in den Bundesländern

Quelle: Energiebilanz der Statistik Austria 2023

Mit einem Klick auf den Button „Mindestziel & Szenario 2030 einblenden“ wird gezeigt, was bis 2030 noch zu erreichen ist. Das Ausbauziel gemäß Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz sieht ausgehend vom Jahr 2020 eine Steigerung bei der PV um mindestens 11 TWh vor. Das Ausbaupotenzial ist laut Österreichischem Netzinfrastrukturplan (ÖNIP) noch höher und sieht in seinen Szenarien aufgrund der Annahme eines stärker ansteigenden Stromverbrauches auch einen höheren Strombedarf vor.

Stromerzeugung aus Photovoltaik im Verhältnis zum Stromverbrauch in den Bundesländern

Quelle: Energiebilanz der Statistik Austria 2023

Ein neuer Blickwinkel tut sich auf, wenn der Stromverbrauch der Stromerzeugung aus Photovoltaik gegenübergestellt wird. Hier hat das Burgenland innerhalb eines Jahres (von 2022 auf 2023) enorm zugelegt und rangiert mit 22,8 Prozent auf dem vordersten Platz. Auch Niederösterreich, Steiermark und Oberösterreich konnten in dieser Zeitspanne kräftig zulegen und decken zwischen 11 und 14 Prozent ihres Strombedarfs mit Sonnen-Strom.