Wie ist das Heizverhalten in den Bundesländern?
Mehr als die Hälfte des österreichischen Endverbrauchs von Energie wird für die Erzeugung von Wärme eingesetzt. Ein großer Teil dieser Energie geht in die vielen hunderttausend Heizungen, die Österreichs vier Wände behaglich machen.
Insgesamt werden in Österreich noch 35 Prozent der rund vier Millionen Hauptwohnsitze direkt fossil mit Erdgas oder Erdöl beheizt, 30 Prozent werden mit Fernwärme und 18 Prozent mit Holzheizungen beheizt. Wärmepumpen sind bereits in elf Prozent aller Hauptwohnsitze installiert, und in sechs Prozent der Hauptwohnsitze werden Stromdirektheizungen eingesetzt.
Es gibt jedoch große Unterschiede zwischen den jeweiligen Bundesländern:
- In Wien dominieren zwei leitungsgebundene Heizformen: Gas und Fernwärme
- Das Bundesland mit der höchsten Durchdringung von Wärmepumpen ist Vorarlberg (21 % der Hauptwohnsitze) – auch Direktstromheizungen spielen hier eine große Rolle (12 %)
- 32 Prozent aller Hauptwohnsitze in Burgenland werden mit Holz beheizt
- Gas spielt in Kärnten so gut wie keine Rolle, dafür sind Ölheizungen dort noch weit verbreitet
- Salzburg hat die Anzahl an Ölheizungen in den letzten 20 Jahren halbiert
- Aufgrund der Fernwärme in Graz und den vielen Nahwärmenetzen am Land ist die Fernwärme (zu der auch Nahwärme zählt) die am weitesten verbreitete Heizform der Steiermark
- In Niederösterreich sind noch viele Ein- und Zweifamilienhäuser mit Gas versorgt
- Neben der städtischen Fernwärme in Linz und Wels spielt die Wärmepumpe in Oberösterreich schon eine große Rolle
- In Tirol hat sich die Anzahl an mit Gas beheizten Hauptwohnsitzen in den letzten 20 Jahren verdoppelt
Große Unterschiede zwischen den Bundesländern
Neben Unterschieden zwischen den einzelnen Bundesländern sind auch regionale Unterschiede bemerkbar: Während in Ballungsräumen Fernwärme sehr verbreitet ist, ist das Heizspektrum in ländlichen Gebieten vielfältiger.
Von den 35 Prozent fossil betriebenen Heizungen fallen 22 Prozent auf Erdgas und 13 Prozent auf Heizöl zurück. Kohle spielt keine Rolle mehr: Nur mehr 0,1 Prozent der Wohnungen werden so gewärmt. Die mit 30 Prozent in Österreich verbreitetste Heizform, Fernwärme, basiert rund zur Hälfte auf erneuerbaren Energien. Die mit 18 Prozent ebenfalls stark verbreiteten Holzheizungen setzen sich aus Pellets-, Hackschnitzel- und Scheitholzheizungen zusammen. Für Wärmepumpen (11 Prozent) sowie für Stromdirektheizungen (6 Prozent), zu denen Nachtspeicheröfen, elektrische Fußbodenheizungen und Infrarotheizungen zählen, ist die Umstellung auf 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien entscheidend, um sie zukunftsfit zu machen und insgesamt mehr Effizienz in den Raumwärmebereich zu bringen.