Wie ist der Gasverbrauch?
Der monatliche Gasverbrauch in Österreich ist sowohl im Vergleich zum Vorjahresmonat als auch im Vergleich zum 5-Jahres-Schnitt gesunken, wie die beiden Grafiken zeigen. Auch in der vergangenen Heizperiode, also der Zeit von Oktober bis März, wurde weniger Gas verbraucht als in der Heizperiode zuvor.
Gründe für den Rückgang beim Gasverbrauch sind ein verstärkter Einsatz von erneuerbaren Energien für die Stromproduktion sowie Einsparungen von Haushalten und der Industrie. Dazu zählt auch, dass Menschen durch mildere Winter weniger heizen müssen, Gasheizungen tauschen oder die Industrie auf andere Energieträger wechselt und ihre Produktion reduziert. Die Reduktion des Gasverbrauchs ist wichtig, damit genügend Gas in den heimischen Speichern bleibt, um die Versorgung für die nächste Heizperiode zu sichern. Auch für das Erreichen der Klimaneutralität ist eine Abkehr von Gas notwendig.
Abkehr von Gas zeichnet sich ab
Mit Blick auf den spezifischen Gasverbrauch in den vergangenen zwölf Monaten zeigt sich, dass der Gasbedarf der Industrie konstant ist. Die Haushalte und das Gewerbe benötigen in der wärmeren Jahreshälfte weniger Gas, da die Wohnungen und Häuser nicht beheizt werden müssen. Im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre war der Gasverbrauch durchgehend niedriger.
Industrie verbraucht das meiste Gas
In der Betrachtung des gesamten Jahres aus der letztverfügbaren Energiebilanz der Statistik Austria ist die Aufteilung nach Sektoren noch genauer ersichtlich. Österreich hat zwischen 2017 und 2021 im jährlichen Durchschnitt 95 TWh Gas verbraucht, was im Gegensatz zum Endverbrauch auch den Verbrauch in Kraftwerken, den nichtenergetischen Verbrauch und die Erzeugung von Fernwärme umfasst. Mit 49,6 TWh ist ein Großteil des Verbrauchs auf die jeweiligen Heizperioden (Oktober bis inklusive März) zurückzuführen. In dieser Zeit werden mehr als zwei Drittel des österreichischen Jahresverbrauchs an Gas benötigt.
Insgesamt waren im Jahr 2023 62 Prozent des österreichischen Gasverbrauchs auf den produzierenden Bereich zurückzuführen. Das liegt daran, dass Gas in der energieintensiven Produktion, etwa der von Stahl, Glas oder auch Kunstdünger, derzeit mehr oder weniger alternativlos ist. Der fossile Brennstoff langfristig jedoch durch alternative Technologien, grünen Wasserstoff oder Biomethan ersetzt.
Weitere 28 Prozent des Gasverbrauchs entfielen auf private Haushalte, unter anderem zum Heizen und Kochen. In diesen Bereichen kann Gas gut durch elektrischen Strom oder Biomasse ersetzt werden. Drittgrößter Verbraucher von Gas war der Dienstleistungssektor mit 8,5 Prozent. Der Verkehrsbereich benötigte im Vorjahr 0,8 Prozent des Gases (primär für den Transport von Gas in Pipelines) und die verbleibenden 0,5 Prozent waren auf die Landwirtschaft zurückzuführen.