Verbrauch

Wie werden die Heizsysteme in der Zukunft aussehen?

Beim Heizen verabschiedet sich Österreich in den nächsten Jahren Stück für Stück von fossilen Systemen. An ihre Stelle treten klimafreundliche Alternativen wie etwa der Anschluss an ein Nah-/Fernwärmenetz, Wärmepumpen oder Biomasseheizungen wie Pellets-, Hackgut- und Stückholzheizungen.

Um den Umstieg zu erleichtern, gibt es Förderungen für Haushalte, Gemeinden und Betriebe. Ein seit Jahren erfolgreiches Beispiel ist „Raus aus Öl und Gas“. Auch gesetzliche Regelungen sowie Maßnahmen und Förderungen der Bundesländer tragen maßgeblich zur Energiewende bei.

Alternative Heizsysteme

Die Wärmewende, also der Umstieg von fossilen Heizsystemen auf klimafreundliche Alternativen, ist eine zentrale Herausforderung für die nächsten Jahre. Die gute Nachricht ist: Gute Alternativen sind verfügbar und werden auch großzügig gefördert.

Der Anschluss an ein Nah-/Fernwärmenetz bringt viele Vorteile mit sich: Einmal angeschlossen gibt es keine zukünftigen Investitionen in neue Heizkessel und eine Abrechnung nach tatsächlichem Verbrauch. Außerdem sorgt Nah- und Fernwärme durch die wesentlich effizientere Technologie für finanzielle Vorteile. Viele Nahwärmenetze basieren auf Biomasse. Im städtischen Bereich wird zur Fernwärmeerzeugung Abwärme sowie in den Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen Gas eingesetzt. Die Umstellung der Fernwärmeerzeugung auf Geothermie, Wärmepumpen, Abwärme und andere klimafreundliche Quellen ist eine Herausforderung, die in den nächsten Jahrzehnten zu lösen ist.

Wärmepumpen werden aus Effizienzgründen vor allem in Kombination mit Fußboden-, Wand- oder Deckenheizungen bzw. Niedertemperatur-Heizkörpern in thermisch sanierten Gebäuden empfohlen, funktionieren aber auch in Bestandsgebäuden hervorragend, wie viele bereits umgesetzte Projekte zeigen. Mehr Infos zu Wärmepumpen finden Sie hier: klimaaktiv Wärmepumpen.

Biomasseheizungen (Pellets, Hackgut, Stückholz) sind zu bevorzugen, wenn es um hohe Heizungs-Vorlauftemperaturen und große Energieverbräuche geht. Allerdings ist das nachhaltige Biomassepotenzial begrenzt. Deshalb gilt auch hier die Empfehlung, das Gebäude vor dem Heizungstausch gut zu dämmen, wodurch der Energieverbrauch und die Heizkosten deutlich reduziert werden. Mehr Infos zu Biomasseheizungen finden Sie hier: klimaaktiv Holzheizungen.

Verbot von neuen Gasheizungen

Seit dem Jahr 2020 ist das Ölkesseleinbauverbotsgesetz (ÖKEVG) in Kraft. Dieses verbietet den Einbau von Öl- und Kohleheizungen in neu errichteten Gebäuden. Mit einem Erneuerbaren Wärme Paket (EWP) wird das bestehende Verbot auf sämtliche Anlagen im Neubau ausgeweitet werden, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden können – also auch auf Gasheizungen.

Höhere und verbesserte Förderungen für Haushalte

Seit Jahren unterstützt das erfolgreiche Förderprogramm „Raus aus Öl und Gas“ Haushalte, Gemeinden und Betriebe beim Umstieg von fossilen Heizanlagen auf klimafreundliche Alternativen. 2022 konnten alleine im Bereich der privaten Haushalte mehr als 40.000 fossile und ineffiziente Heizungen durch Fernwärme, klimafreundliche Wärmepumpen und Biomasseheizungen ersetzt werden. Mit einer Aufstockung und Verbesserung des Förderangebots sollen in den kommenden Jahren noch mehr Menschen zur Umstellung auf klimafreundliche Anlagen bewegt werden, um die Dekarbonisierung des Gebäudesektors bis zum Jahr 2040 voranzutreiben. Das im Oktober 2023 präsentierte Erneuerbare Wärme Paket (EWP) sieht vor:

  • Zusätzliche Förderungen für Kesseltausch in der Höhe von einer Milliarde Euro bis 2026 (75 % pro neuer Heizung durch Bundes- und Landesförderungen)
  • Erhöhung der zur Verfügung stehenden Förderungen für einkommensschwache Haushalte auf 1.600 Millionen Euro bis 2030
  • Erhöhung der Mittel für den Sanierungsbonus um 200 Mio. Euro für das Jahr 2024.

Regelungen und Unterstützung in den Bundesländern

Neben Bundesförderungen und -regelungen ist auch eine Vielzahl an Maßnahmen der Bundesländer entscheidend dafür, dass der Ausstieg aus Öl- und Gasheizungen gelingt: Bauordnungen, Energieraumplanung, Beratungsleistungen und vielfältige Förderinstrumente geben Richtung und Unterstützung bei Heizungstausch und Sanierungen.